
Gastkommentar Amazon Prime Days 2022: Wie auch Nicht-Seller davon profitieren können
Kein Amazon-Seller? Kein Problem. Wie sich der Kampagnenzeitraum für eigene Aktionen nutzen lässt - und wie auch Händler und Brands, die nicht auf Amazon sind, von dem Shopping-Event profitieren können.
Von Jason Modemann, Mitgründer Mawave
Die Amazon Prime Days stehen vor der Tür - und für Händler, die auf Amazon verkaufen, sind diese Tage neben dem Black Friday und der Weihnachtszeit die wichtigsten Sales-Tage im Jahr. In den letzten Jahren ist der Umsatz an den Amazon Prime Days immer weiter gestiegen: Letztes Jahr wurden weltweit ca. 11,2 Milliarden US-Dollar umgesetzt.
Dabei hat aber nicht nur Amazon starke Umsatzsteigerungen verspüren können. Weltweit sind die Umsätze im Einzelhandel um 45 Prozent gestiegen, in Europa waren es sogar bis zu 51 Prozent. Conversion Rates waren um 32 Prozent höher als im vorherigen Jahr. Gerade wenn es darum geht, das gefürchtete Sommerloch zu dämpfen, sind die Amazon Prime Days auch für Händler im E-Commerce eine tolle Möglichkeit. Dieses Jahr finden sie am 12. und 13. Juli statt.
Nicht jeder kann teilnehmen
Aber nicht jeder kann daran uneingeschränkt teilnehmen und profitieren: Für die beliebtesten Optionen, die Amazon für seine Händler parat hat - die Blitzangebote, müssen Verkäufer eine positive Verkäuferbewertung haben, die Produkte jeweils über 3,5 Sterne.
Zudem muss die Verkaufshistorie eine positive Bilanz für Amazon ergeben, schließlich soll sich der Sale der Produkte auch lohnen. Andere Optionen wie Coupons und Preisnachlässe sind weniger prominent platziert, aber immerhin möglich. Hier müssen User dann aber gezielt nach dem Produkt suchen und es wird nicht auf der Startseite als Angebot platziert. Auch Shops, die nicht über Amazon verkaufen, können von dem Event profitieren. Denn die Shopping-Tage sind nicht nur lange angekündigt, sondern auch antizipiert.
Als E-Commerce-Gigant hat Amazon das Event für seine über 17 Millionen Prime-Mitglieder gut etabliert, in der Presse wird vorab davon berichtet, und selbst nicht-Amazon Kunden haben schon davon gehört.
Ob du nun aber aus Überzeugung nicht auf Amazon verkaufst oder weil dein Angebot nicht zu der Plattform passt: Viele User werden in Shopping-Laune sein und damit bereit viel Geld auszugeben. Durch die Menge an Rabatten und Aktionen, die ihnen von allen Seiten entgegenkommen, wird ihre Bereitschaft allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit sinken, dein Produkt oder deinen Service zum vollen Preis zu kaufen. Im schlimmsten Fall wenden sie sich sogar an deine Konkurrenz.
Deshalb kann es sich durchaus lohnen, für diesen Zeitraum ebenfalls eine Aktion anzubieten. Dabei kann man sich wieder eine Scheibe von Amazon abschneiden und eigene "Blitzangebote" oder Coupons erstellen. Mit einer Promotion der Aktion über deinen Newsletter, Social-Media-Kanäle und Social Media Ads kannst du nicht nur deinen Bestandskunden mit der Aktion entgegenkommen, sondern sie sogar für die Generierung von Neukunden nutzen!
Welche Aktion macht Sinn?
Amazons Blitzangebote triggern besonders durch hohe Rabatte und ein sehr limitiertes Zeitfenster Spontankäufe. Auf Dumpingpreise solltest du trotzdem nicht setzen.
Die durchschnittliche Ersparnis für Käufer bei den Prime Days liegt bei 27 Prozent, mit einem Rabatt in Höhe von 20 bis 25 Prozent solltest du also trotzdem noch gut potenzielle Nutzer erreichen können.
Oder doch eine Protestaktion?
Amazon hat in den letzten Jahren nicht nur positive Schlagzeilen gemacht. Gerade was faire Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit angeht, gab es einige schädliche Berichte. Dadurch hat sich auch ein Segment an Usern gebildet, die Amazon aktiv boykottiert. Wenn es zu deiner Brand passt, kann es sich deshalb durchaus lohnen, eine eigene Rabattaktion im Kontrast zu den Amazon Prime Days zu veranstalten!
In einer ähnlichen Manier haben es im November auch einige nachhaltige Unternehmen vorgemacht und einen Green Friday als Gegenpol zum Black Friday gestartet - neben anderen Aktionstagen wie dem White Monday, Giving Tuesday oder dem "Kauf-dir-nix-Tag". Dabei wurde aber nicht nur die Rabattschlacht angeprangert und unbedachter Konsum. Kunden konnten mit einem Kauf einiges an Mehrwert mitnehmen: kleinere Rabatte, Spenden an nachhaltige Organisationen zu jedem Kauf oder das Pflanzen von Bäumen zu jeder Bestellung. An dieser Stelle kannst du deine Performance sogar an dein Brand Building koppeln und einen positiven Eindruck hinterlassen.